Die Bedeutung der Familie für ein gelingendes Leben

Die Bedeutung der Familie für ein gelingendes Leben

Die Leitlinien zur Vormundschaft formulieren: „Das Ziel der Vormundschaft ist die Sicherung des Wohls des Mündels in dem Sinne, dass ihm die Voraussetzungen zuwachsen, ein selbstbestimmtes und seinem Selbstbild angemessenes Leben zu führen.

Dies verweist auf die grundlegende Aufgabe der Vormundschaft.

Sie hat die Aufgabe, den Ausfall bestimmter Sozialisationsbedingungen in Hinblick darauf abzufangen, dass das Leben des Mündels dennoch gelingt. Das ist häufig kaum möglich. Der*die Vormund*in trägt nur einen Teil der Verantwortung. Um diese Verantwortlichkeit zu präzisieren, müssen zwei Faktoren differenziert werden. 

Die Familie steht einerseits für das Netz gegenseitiger Zuwendungsmöglichkeiten. Liebesfähigkeit – im oben genannten Sinne – kann nicht intentional erworben oder gar erlernt werden. Sie stellt sich aber in einem Lebenszusammenhang ein, der gegenseitige Liebe zulässt und ermöglicht. Dieser Zusammenhang ist für den Erwerb aller genannten Fähigkeiten nötig und er liegt – in der Regel – in der Familie vor. Eine Familie ist – idealtypisch betrachtet – eine Gemeinschaft, in der Anerkennung nicht erworben wird, sondern vorausgesetzt ist.

Wo die Familie versagt, entsteht die Notwendigkeit dieses Netz gegenseitiger Zuwendungsmöglichkeiten zu ersetzen. Das zu organisieren ist die Aufgabe der Vormundschaft und kann ihre strategische Verantwortung genannt werden. Sie besteht darin, für den Mündel einen Lebensort zu finden und zu gestalten, der dieses Netz gewährt.

Die Familie steht aber andererseits auch für die Kontinuität dieser Möglichkeiten. Gerade für Mündel, deren Lebensweg von biographischen Brüchen verunsichert ist, wird dieser Aspekt von besonderer Wichtigkeit sein. 

Denn z.B. für die Entwicklung der emotionalen oder affektiven Selbstbestimmung sind kontinuierliche Bindungen, die nicht auf Vorläufigkeit angelegt und nicht auf die Dauer von Lebensabschnitten begrenzt sind, von grundlegender Wichtigkeit. 
Das neue Gesetz zur Vormundschaft hat unter den Stichworten pädagogische Verantwortung und persönlicher Kontakt zwischen Vormund*in und Mündel deshalb deutlich auf die Bedeutung der Gestaltung von tragenden Beziehungen für die Vormundschaft hingewiesen.


Aktuelle Termine

16.04.2024 von 9:00 bis 17:00

Fachtagung „Modernisierung des Vormundschaftsrechts im Kontext der Amtsvormundschaft und des Ehrenamts“

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24.04.2024 von 09:30 bis 17:00

Depression und Suizidalität im Jugendalter

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15.05.2024 von 09:30 bis 17:00

Suchterkrankungen im Kinder- und Jugendalter

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Fachtagung am 22.09.2022 Gemeinsam zum Wohl des Kindes Herausforderungen in der Ausübung der Sorge an den Schnittstellen von Pflegeeltern und Vormund nach der Gesetzesreform.

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